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Hans Stoffel (hinten) mit Hirtenbub Janot Camenisch 1947 auf der Plonca diraHans Stoffel (hinten) mit Hirtenbub Janot Camenisch 1947 auf der Plonca dira

Sagen und Erzählungen von Hans Stoffel

 

Sagen – Geschichten – Vorkommnisse aus Trin,

 wobei immer etwas Wahres dabei ist. Erzählt von Hans Stoffel, aufgeschrieben von Bernhard Stoffel.

Die Namen wurden geändert, aber so formuliert, dass Eingeweihte darauf kommen müssen. Alle erwähnten Personen sind gestorben, so tut es niemandem mehr weh!! Da ich kein Schriftgelehrter bin, ist die Formulierung nicht immer ideal und auch Schreibfehler sind nicht ausgeschlossen.

 

N.B. In Ems lebte 1859 - 1943 Flori Aloisi Zarn genannt „I Floori“. Dieser schrieb und erzählte viele Märchen, welche denen, die Hans Stoffel erzählte, sehr ähnlich sind. Hans hat vermutlich diese Märchen direkt von „I Floori“ gehört und etwas abgeändert weitererzählt. 

 

 

Der goldene Kegel

Gegenüber Bullis; also auf Bonaduzer Gebiet stand vor vielen Jahren die Burg „Wackenau“. Heute sieht man nur noch eine Ruine oder besser gesagt einen Steinhaufen.

Der Burgherr von Wackenau muss ein ganz übler Bursche gewesen sein und war in der ganzen Umgebung gefürchtet. Wenn er gerade Lust hatte, lud er vorübergehende Wanderer zu einem Kegelschub ein. Die Burg aber haben diese Leute aber nie mehr lebend verlassen. Dies ist aber schon sehr lange her und es kann sich keiner mehr an den Burgherrn erinnern.

So auch nicht der Händler Johann Buchli aus Versam. Sein Pferd war durchgebrannt und so nahm er den Weg von Bonaduz nach Versam unter die Füsse.

Es schlug 12:00 Uhr nachts, als Buchli genau auf der Höhe der Ruine Wackenau stand. Aber was sah er da? Das Schloss stand in seiner alten Pracht voll beleuchtet da!

Den Händler packte die Neugier und er marschierte schnurgerade ins Schloss ein. Dort traf er aber niemanden. Buchli wollte schon wieder gehen, da hörte er Lärm im Keller. Neugierig wie er war, ging Buchli nachschauen.

Der Lärm kam immer näher, je tiefer Buchli hinunterstieg. Buchli öffnete mit Herzklopfen und wackligen Knien die Türe. Was sah er da?

Eine Anzahl Ritter und Edelfrauen waren versammelt und kegelten. Eine Weile schaute Buchli unbemerkt zu. Aber plötzlich trat ein Ritter auf Johann zu und sagte: „Willst Du uns nicht die Kegeln stellen? Du bekommst schon Deinen Lohn.“

Da erinnerte sich Buchli wieder an die Sagen, welche ihm seine Grossmutter erzählt hatte. Unter anderen war auch die von der Burg Wackenau.

So erwiderte der Händler: „Ich will Ihnen gerne das Kegelspiel stellen; als Lohn möchte ich aber alles Gold, welches Sie den Wanderer gestohlen haben.“ Der Ritter besprach sich mit seinen Kumpanen und die schienen einverstanden zu sein.

So stellte Buchli den Rittern die Kegel. Punkt 01:00 Uhr aber, als der Kirchturm von Bonaduz diese Zeit schlug, gab es einen fürchterlichen Knall. Der ganze Spuk war vorbei und Johann stand wieder auf der Strasse nach Versam. In seiner Hand hielt er aber einen Kegel und dieser war aus purem Gold.

Zu Hause angekommen wollte ihm aber niemand glauben. Einen goldenen Kegel hatte aber auch noch keiner gesehen und so glaubte man Johann Buchli langsam die Geschichte.

Böse Leute aber behaupteten, Buchli habe mit dem Teufel einen Vertrag geschlossen. Nur genaues konnten sie nicht erzählen.

Dem Händler ging es von nun an bergauf und er wurde ein wohlhabender Bürger.

Ein anderer Dorfbewohner, welcher auch schnell reich werden wollte, versuchte es auch mit den Burgherren zu kegeln. Am anderen Morgen fand man ihn aber mit eingeschlagenem Kopf neben der Ruine.

Die Sage erzählt, Buchli habe den ganzen Raub der Ritter erhalten und so blieb für den Dorfbewohner nur noch der alte Preis übrig.

Seit dieser Zeit hat keiner mehr die Burg gesehen, noch wurde jemand von den Rittern belästigt.

Nur noch Alteingesessene wissen, wo die Ruine liegt und schon bald wird die Ruine Wackenau vergessen sein.

 

  

Die Nonne

Es war zu der Zeit, als es noch viele Kleinbauern und Kleinstbauern gab. Eine Ziege oder ein paar Schafe konnten damals schon lebenswichtig sein. Deshalb war auch das Futter äusserst rar und wurde überall zusammengetragen. So auch fast alle vom Vieh unzugänglichen Stellen im Gebirge und Vorgebirge.

Im Hochtal Bargis bei Trin hatte es viele solche Orte. Das Heu wurde meist über gefährliche Wege und Stege getragen. Das dies sehr mühsam war, ist wohl jedermann klar. So installierte man, wo es ging eine primitive Seilbahn. Dies war aber auch nicht ungefährlich und so mancher Bauer musste dabei sein Leben lassen.

Der Bauer Jacob Capaul hatte auch seine liebe Mühe, genug Futter für seine Ziegen zu erhalten. Darum ging er jeden Sommer nach Bargis und sammelte dort so viel Heu wie nur möglich.

Diesen Sommer wollte er an einer ganz besonders gefährlichen Stelle heuen. Dafür hatte es dort aber auch aussergewöhnlich viel und sehr gutes Futter. Der Ort war ein Grasband fast zuhinderst in der „Schneca“ auf der linken Talseite. Alle seine Freunde rieten ihm davon ab. Aber Jacob liess sich nicht einschüchtern und ging frühmorgens nach Bargis. Auch am anderen Tag war es ebenso.

Die Frau Capaul, die „Stina“, hatte aber keine Ruhe und so schickte sie ihre Tochter „Domenica“ dem Vater nach und gab ihr den Rat, recht gut aufzupassen und wieder gesund heimzukehren.

Der Vater war an der Anwesenheit seiner Tochter nicht gerade erfreut; denn er hatte genug mit sich und dem Heu zu tun. So war er den ganzen Tag recht mürrisch. Auch Vater Jacob hatte eine Seilbahn montiert. Domenica musste diese bedienen. Sie hatte aber so etwas noch nie getan und nahm alles sehr ungeschickt in die Hände.

Der Vater schimpfte die ganze Zeit; dies machte Domenica nur noch nervöser. Dann passierte es. Domenica hatte einen Haken falsch eingehängt. Dieser hängte in halber Fallhöhe aus. Die Blache mit dem köstlichen Heu fiel herunter und verstreute sich auf die ganze Halde.

Der Vater schimpfte und fluchte fürchterlich und stiess die Verwünschung aus: Wenn dich doch der Teufel an die Felswand schlagen würde und ein Zeichen setzen, dass in Zukunft alle so ungeschickten Mädchen eine Mahnung hätten.

Da verfinsterte sich der Himmel und es brach ein fürchterliches Gewitter aus. Ein Blitz traf Domenica und schleuderte sie über die Felswand, wo sie am steilen Hang zerschmettert wurde.

Der Vater verkroch sich unter einer Legföhre und traute sich lange nicht heraus. Erst gegen Abend stieg Jacob ganz verstört den steilen Pfad hinunter.

An der Absturzstelle blieb er stehen und erschauerte. Im Fels war eine Frauengestalt eingebrannt und glich einer Nonne. Jacob suchte vergebens nach der Leiche seiner Tochter.

Auch am anderen Tag fand man nicht mal einen Stoffrest.

Im Dorf schauten alle Einwohner schief auf Vater Capaul und nannten ihn einen „Mörder“.

Dies verkraftete Jacob nicht und man fand ihn eines Morgens erhängt im Heustall.

Der Wanderer kann aber heute noch das Mahnmal sehen und hoffentlich wird er nicht zu unbeherrscht Verwünschungen aussprechen.

 

 

Der Spuk im Käsekessel

 Auf der Alp Mora bei Trin war Hans Ritsch viele Jahre ein sehr guter und tüchtiger Senn.

Leider aber hatte er die Unsitte, nach dem Zigern im Kessel zu baden.

Hans war ein am ganzen Körper behaarter Mann und war von kräftiger Statur.

Mit dem Zusenn Jacob Tanner verstand Hans sich nicht immer, denn jeder wolle der „Bessere“ sein.

 An einem schönen Augusttag war Hans nach getaner Arbeit wieder im Kessel anzutreffen. Der Zufall wollte es, dass gerade jetzt ein paar Touristen sich der Hütte näherten. Der Zusenn meldete dies Hans und dieser erwiderte: „Nimm den Deckel und decke den Kessel zu. Wenn jemand sieht, dass ich bade, gibt es ein riesiges Donnerwetter vom Alpmeister.“

Der Zusenn nahm den Deckel und verschloss den Kessel. Dann setzte sich Jacob auf den Scheitstock und machte ein betrübliches Gesicht.

In diesem Moment waren die Fremden auch schon da. „Wer macht denn bei einem so schönen Wetter ein Gesicht wie vierzehn Tage Regelwetter?“, fragten ihn die Fremden. Jacob tischte ihnen die Mär auf: „Jeden Tag, fast auf die Minute genau 12:00 Uhr, steigt ein am ganzen Körper behaarter Mann aus dem Kessel, rennt über den Stafel und verschwindet hinter dem nächsten Hügel.“

Dies wollten die Touristen dem Jacob aber nicht abnehmen. So bat er die Fremden, doch einmal bis Mittag zu bleiben und sich zu vergewissern, dass er kein „Lügner“ sei.

Inzwischen vergass aber Jacob nicht, kräftig Holz unter den Kessel zu schieben.

Der arme Hans konnte sich noch eine Zeitlang beherrschen. Dann aber, wie der Zusenn vorausgesagt hatte, fast auf die Minute 12:00 Uhr, schmiss Hans den Deckel weg, sprang aus dem Kessel, überquerte den Stafel und verschwand hinter einem Hügel.

Den Fremden blieben Mund und Augen offen und sie konnten sich nichts reimen! Der Zusenn dankte ihnen fürs Ausharren und sagte: „Ich bin froh, dass dieses Schauspiel auch ein Fremder gesehen hat, denn in Trin will mir niemand diese Geschichte glauben.“

Das Verhältnis Senn - Zusenn war für einige Tage bös betrübt. Dann musste selbst Hans über seinen arglistigen Zusenn lachen und bei einer Tasse Kaffeefertig versöhnten sie sich wieder. Dies soll sich tatsächlich zugetragen haben und soll um etwa 1920 geschehen sein!

  

 

Der Kessel Gold

 Der Senn auf der Alp Lavadignas bei Trin hatte auf Lavadignas-Sura, dies ist die höchste Alp 2498 m.ü.M., wo bis vor Kurzem noch gekäst wurde, eine Flasche Schnaps vergessen. Ohne dieses „Wundermittel“ konnte er aber nicht einschlafen. So anerbot sich der Zusenn Ignaz Camenisch, noch zur später Stunde, den Weg von ca. 2 Stunden unter die Füsse zu nehmen und dem Senn den Gefallen zu tun.

Der Weg zu der Alphütte war beschwerlich und das Wetter war auch nicht gerade schön. Es regnete und hatte dichten Nebel. Ignaz pressierte so gut es ging.

Als er sich der Hütte näherte, sah Ignaz, dass die Hütte beleuchtet war. Unter dem Kessel, den hatten die Alpknechte aber schon „gezügelt“ hatten, brannte Feuer. Ignaz näherte sich der Hütte mit Herzklopfen, fasste dann allen Mut zusammen und trat ein. Was sah er da? Um den Kessel herum sassen drei finstere Gesellen, welche Ignaz noch nie gesehen hatte und murmelten vor sich hin.

Da erinnerte sich Ignaz an seinen Taufpaten, welcher ihm, wie sich herausstellte, einmal den guten Rat gegeben hatte: „Siehst du einmal unheimliche Gesellen, so können dies auch Geister sein. Bei Geistern musst immer Du fragen und zwar so: „Das letzte und das erste Wort ist mir. Was wollt ihr?“

Dies fragte Ignaz die Gesellen. Da stand einer auf und erwiderte: „Ignaz, du hast Glück gehabt, hättest du anders gefragt, wärst du jetzt schon tot. So aber hast du jetzt die Möglichkeit, uns zu erlösen. Wir drei haben vor vielen Jahren viel betrogen und müssen dies jetzt nun büssen. Nur wenn du alles richtig machst, kannst du uns erlösen und wirst dabei noch reich. Machst du aber etwas falsch, so müssen wir weiter büssen und du wirst elendiglich zugrunde gehen.

Dies war nicht gerade etwas, Ignaz frohlocken zu lassen. Trotzdem versprach er, sein Möglichstes zu tun.

„Mache hier einen Kreis!“, befahl ein Geist. „Mach ihn selber! Nur du weisst, wo ein Kreis hingehört!“, erwiderte Ignaz. Der finstere Geselle nahm einen Holzkeil und machte neben der Feuerstelle einen Kreis.“

„Grabe hier ein Loch!“, befahl der zweite Geist. Du hast es zugeschüttet, du kannst es auch wieder aufgraben!“, gab Ignaz zur Antwort. Der zweite Geselle nahm einen Pickel, grub ein grosses, etwa 1,5 Meter breites und 2 Meter tiefes Loch und dies in einem Tempo, dass Ignaz nur staunen konnte.

Ignaz sah, dass hier etwas vergraben war und war sehr „gwundrig“, was es sein konnte.

„Heb den Kessel herauf!“, befahl ihm der dritte Geist. „Du hast ihn runter getan, du kannst ihn auch heraufheben!“, gab Ignaz zur Antwort.

Dies tat der dritte Geselle dann auch. Er leerte den Kessel aus, welcher voll Goldmünzen war.

Dann machte der Fremde drei Haufen und fragte: „Welchen möchtest du haben?“ Ignaz überlegte: „Nehme ich den ersten Haufen, so zerreissen mich die anderen zwei Gesellen. Nehme ich aber einen anderen Haufen, so zerreissen mich einfach zwei anderen Burschen.“ Was tat Ignaz? Er nahm kurz entschlossen alle drei Haufen und sagte: „Mir kann das Gold noch etwas nützen. Ihr habt es sowieso nicht verdient!“

Kaum hatte Ignaz dies gesprochen, gab es einen fürchterlichen Knall und der ganze Spuk war vorbei und alle anderen waren verschwunden. Dass es aber kein Traum sein konnte, erinnerte Ignaz der Haufen Gold, welcher neben ihm am Boden lag.

Ignaz suchte einen Sack, füllte das Gold ab, vergass die Flasche Schnaps nicht und machte sich auf den Rückweg. Ignaz hatte alle Mühe, den Sack zu tragen. So viel hatten die Gesellen ergaunert. In der unteren Hütte machte man sich Sorgen um Ignaz und dem Senn warf man vor, er sei ein „Süffel“ und schuld, wenn Ignaz etwas passiert sei.

Gegen Morgen traf Ignaz in der Hütte ein. Seine Kameraden konnten es nicht fassen, dass so etwas möglich sei!

Ignaz teilte sein Gold redlich mit seinen Alpkameraden und alle hatten von da an keine Sorgen mehr. Der Senn aber warf die Flasche Schnaps ins Tobel und gelobte, nie mehr so süchtig zu sein und Mitmenschen leichtfertig ins Verderben zu stürzen.

Ignaz schenkte seinem Paten ein paar Goldstücke und sagte ihm: „Ohne deinen guten Rat, wäre ich schon lange tot und die drei Gesellen müssten noch lange auf ihrem ergaunertem „Schatz“ sitzen.“

 

 

Ji schmöcka Menschabluat!

Einst lebte in Ems ein Schneider. Dieser zog aus, um die Welt zu sehen. Eines Tages kam er in einen grossen und dunklen Wald. Nach langem Umherlaufen kam er zu einer Höhle. Der Schneider betrat diese und erblickte eine sehr schöne Frau. Die Frau aber fing sofort an zu jammern und beschwor den Schneider, die Höhle sofort zu verlassen. Ihr Mann sei ein Riese und ein Menschenfresser. Er rieche es sofort, wenn ein Mensch in der Höhle sei und mache dann kurzen Prozess mit diesem. Sie selbst sei von dem Riesen aus dem Dorf geraubt worden und müsse alles tun, was ihr Mann verlange. Der Schneider wollte blitzartig die Höhle verlassen. Da hörte er draussen ein Gepolter. „Das ist mein Mann“, flüstere die Frau, „verstecke dich schnell unter dem Bett. Wenn du Glück hast, bemerkt er dich nicht gerade sofort und du kannst dich aus dem Staub machen.“ Der Riese trat in die Höhle und warf eine Beige Holz auf den Boden, so dass es nur noch krachte. Dann schaute er sich um und sagte: „Ji schmöcka Menschabluat“ und durchstöberte die ganze Höhle. Natürlich fand er den zitternden Schneider und zog ihn unter dem Bett hervor. „Ha! Das gibt wieder einmal ein gutes Dessert. Zuerst kochst du mir aber einen Kessel voll Nudeln. Dann essen wir gemeinsam zu Abend. So schmeckst du mir als Dessert noch besser.“ Der am ganzen Leib zitternde Schneider kochte einen riesigen Haufen Nudeln. Der Riese befahl dem Schneider sich an den Tisch zu setzen und mitzuessen. Was blieb dem armen Schneider anderes übrig als mitzumachen. Appetit hatte er aber verständlicherweise keinen und so schob er vom Riesen unbemerkt die Nudeln in sein Gilet, welches er doppelt genäht hatte. Nach dem Essen grunzte der Riese, er möchte noch mehr Nudeln, denn so gute habe er noch nie gehabt. Der Schneider erwiderte: „Nudeln haben wir keine mehr, aber in unseren Bäuchen hat es noch genug von dieser köstlichen Mahlzeit. Wir schlitzen uns einfach den Bauch auf und verpflegen uns nochmals.“ Der Riese fand diese Idee hervorragend, befahl aber: „Zuerst musst du es mir vormachen!“ Der Schneider nickte, nahm ein Messer und schlitzte seinen Bauch (das doppelte Gilet) auf. Die Nudeln kamen hervor und der Schneider fing an, diese genüsslich zu essen. Da hielt es der Riese nicht mehr aus. Er nahm ein Messer und schlitzte sich den Bauch auf. Aber statt wunderbare Nudeln zu essen, fiel der Riese tot um. Die geraubte Menschenfrau dankte dem lieben Gott, dass sie den Unmenschen los war. Dem Schneider wollte sie alles Geraubte geben. Dieser aber lehnte mit der Begründung ab, er sei heilfroh davon gekommen zu sein und wolle ja noch die Welt sehen. Einen Beutel mit Goldmünzen steckte die Frau ihm aber in das Wams, bedankte sich nochmals und wünschte ihm alles Gute. Dann trennten sie sich. Die Frau ging ins Dorf zurück, heiratete dort und lebte glücklich und zufrieden. Der Schneider machte sich auf den Weitermarsch und wenn er nicht gestorben ist, marschiert er noch immer irgendwo!

 

 

Der dumme Bauer

In Tamins lebte einst ein Bauer, welcher sehr reich, aber auch dumm und geizig war.

So kam er zur Auffassung, seinen Nachbar den einzigen Ochsen zu stehlen, mit diesem nach Chur zu gehen und zu verkaufen. Die Nachtbuben bekamen aber Wind davon und beschlossen, dem Bauern einen Streich zu spielen. Am Markttag schlich der Bauer in Nachbars Stall, stahl den Ochsen und machte sich auf den Weg nach Chur. Sein Sohn musste dem Bauer helfen, denn der Ochse war nur an seinen Meister gewöhnt und war bockig. Der Nachbar war an diesem Tag auf dem Feld und bemerkte von allem nichts. Nicht so aber die Nachtbuben. Gemütlich trabte das Trio „Ochs, Bauer und Bauernsohn“ Richtung Chur. Da schaute der Sohn nach oben, denn er hatte ein komisches Gefühl. „Du Vater, da hängt doch ein Mann am Baum“. Da schaute auch der Vater auf den Baum, sah den aufgehängten Mann und sprach zu seinem Sohn: „Ach lass diesen nur hängen, der frisst kein Brot mehr und dies kann uns ja nur recht sein“. Dann lief das Trio weiter. Nach etwa einen halben Stunden sah der Sohn wieder nach oben und was sah er: „Du Vater, da hängt schon wieder ein Mann an einem Ast“. Der Bauer blickte kurz nach oben und bemerkte den gleichen Spruch: „Auch der frisst kein Brot mehr und zudem glaube ich, dass es derselbe ist.“ Da konnte der Sohn aber nicht mehr folgen und beharrte, dass man zurück laufe um nachzusehen, ob dies auch stimme. Der Ochse wollte aber partout nicht mehr zurücklaufen. So beschloss der Bauer, den Ochsen am Baum anzubinden und um den Sohn zu überzeugen nochmals zurück zulaufen. Kaum waren die beiden um den nächsten Rank verschwunden, wurde der „Gehängte“ quicklebendig, denn er hatte nicht nur ein Seil um den Hals, sondern auch eines um die Brust gebunden. Dieses aber so geschickt versteckt, dass es der Bauer nicht gesehen hatte. Der Bursche stieg mit der Hilfe seiner Nachtbuben-Kameraden vom Baum. Sie banden den Ochsen los und verschwanden eiligst; zusammen mit dem Ochsen, welcher jetzt brav mitlief, hinter den nächsten Hügel und über einen anderen Weg zurück nach Tamins. Dort versorgten sie den Ochsen wieder in den Stall, gaben ihm feines Futter und verschwanden.

Der Bauer war inzwischen beim ersten Baum angelangt, sah dort aber keinen hängen. „Muss wohl ein Irrtum gewesen sein“, murmelte er und machte sich zusammen mit seinem Sohn auf den Weg wieder Richtung Chur. Aber oh Schreck. Als sie beim zweiten, vermeintlich Gehängten ankamen, sahen sie weder den Gehängten noch den Ochsen. Nur im Gebüsch vernahmen sie ein höhnisches Lachen. Seinem Sohn schärfte der Bauer ein, ja nichts zu erzählen und so zu tun, als wäre dies alles nicht geschehen. „Sonst lacht uns die ganze Gemeinde aus und ich wäre erst noch ein Schelm!“

Eine sogenannte Bauernschlauheit hatte er aber.

Am Samstag, als die Nachtbuben nach getanen „Streichen“ ins Wirtshaus gingen, sagte der Wirt: „Ein Wohltäter und Freund hat ein Fass Bier spendiert. Dieser Wohltäter möchte aber anonym bleiben.“ Das Bier schmeckte ausgezeichnet und am Sonntag hatten alle Nachtbuben leichte Kopfschmerzen. Geholfen war aber allen. Der Ochse war wieder beim Besitzer, die Nachtbuben hatten einen Rausch und gelobten von allem nichts zu erzählen, der Wirt hatte ein Fass Bier verkauft, nur der Bauer hatte manchmal ein schlechtes Gewissen. Gebessert hat er sich aber nicht. Nur gestohlen hat er nichts mehr.

  

 

Das Meisterstück von Ferdinand

 In Trin Platta lebte ein Jenischer, welcher Ferdinand hiess. Im Sommer hütete er die Ziegen und im Winter ging er hausieren. Alle Einwohner kannten Ferdi und die meisten kauften ihm etwas ab. Ferdi war ein flotter Mann und alle mochten ihn. Beim Hausieren hatte er aber schon seine Tricks, denn von etwas musste er ja auch leben. So kam Ferdi in die Dorfwirtschaft in Digg. Dort sass ein Bauunternehmer bei seinem obligaten „Zweier“. „Das trifft sich ja gut“, sagte Ferdi, „ich habe ein Seil zu verkaufen und solche braucht man ja auf dem Bau dauernd.“ Der Bauunternehmer wollte anfänglich nichts von einem Kauf wissen. Ferdi konnte aber so gut jammern. „Losed gueta Maa, auch ich möchte leben und nur mit Luft und Wasser geht dies schlecht.“ Da fragte der Bauunternehmer nach dem Preis. Hundert Franken wollte Ferdi. Nach langem Handeln wurde man sich einig. Siebzig Franken, ein Zvieri und zwei Flaschen Bier. Als Dreingabe gab es noch zwei Hosen, welche dem Bauherrn nicht mehr passten. Ferdi passten diese aber wie angegossen. So war der Handel perfekt. Ein paar Tage danach fragte mein Vater Ferdi. „Du Ferdi, sei ehrlich, was hast du für das Seil bezahlt?“ „Hör mal Hans, es ist zwar ein Geschäftsgeheimnis, aber dir kann ich es ja sagen. Fünfzehn Franken.“ Wahrlich ein Meisterstück von einem ehrlichen Strolch!

 

 

Ist er feist?

Einst streiften zwei Kundis im Bündnerland umher. So kamen sie auch nach Ems und trieben dort ihr Unwesen. Gestohlen wurde alles, was nicht niet- und nagelfest war. So kamen sie überein, dem Hügelbauer den Ziegenbock, und dem Rheinbauer einen Sack Nüsse zu stehlen. Treffpunkt nach getaner Arbeit war der Kirchturm. Die Kundis begaben sich nun auf die Diebestour. Es ging gegen Mitternacht, als der Nussdieb zurückkam und den Kirchturm bestieg. Dort musste er auf seinen Kumpanen warten. Aus Langweile fing er an die Nüsse zu teilen. „Mir Eini, dir Eini“. So teilte der Dieb die Nüsse. Der Messmer konnte nicht schlafen und wollte etwas Luft schnappen. Da hörte er vom Kirchturm her: „Mir Eini, dir Eini.“ Was konnte das sein? Natürlich! Der Teufel teilt sie Seelen mit dem Himmel! Der Entschluss war schnell gefasst. Das ist eine Aufgabe für den Pfarrer. Also nichts wie los ins Pfarrerhaus. Der Messmer erzählte dem Pfarrer das Gehörte. Der liebe Herr Pfarrer hatte aber alle Ausreden. Rückenschmerzen, Fuss verstaucht und noch vieles mehr. Er wollte um alles in der Welt nicht gehen! Da nahm der Messmer den Pfarrer auf den Rücken. Alles Wehren nützte nichts und trug den Pfarrer auf den Friedhof und bestieg den Kirchturm. „Mir Eini, dir Eini“, hörten die beiden noch immer. Der Nussdieb glaubte, sein Kollege komme mit dem Ziegenbock Dieser war aber immer noch nicht da. Der Ziegenbock wollte nicht mitmachen und der Ziegenbockdieb hatte seine liebe Mühe mit dem Bock. „Endlich kommt er mit der Verpflegung“, dachte der Nussdieb und rief: „Ist er feist?“ Da bekam auch der Messmer es mit der Angst zu tun. Er liess den Pfarrer fallen. Gott sei Dank war er noch fast zuunterst auf der Turmtreppe. Der Messmer rief: „Nimm ihn wie er ist!“, und machte sich aus dem Staub. Der Pfarrer hatte plötzlich keine Schmerzen mehr und überholte sogar noch den Messmer! Der Ziegenbockdieb kam etwas später, aber ohne Beute. Wohlweisend machten sich die Diebe schleunigst davon, aber ohne Beute.

Der Pfarrer und der Messmer hatten ein paar Tage „Taub-Stummentage“, dann versöhnten sie sich wieder bei einem Glas „Bischofwein“.

 

 

Der Schuberli vom Purcs

 Diese Geschichte ist wahr und trug sich etwa 1946/47 in Purcs, ein Maiensäss der Gemeinde Trin, zwischen Weihnachten und Neujahr zu.

Hans fütterte auf dem Maiensäss Purcs die Schafe von Georg, welchem das Maiensäss gehörte, als Kaufmann aber keine Zeit hatte, auch noch diese Arbeit zu machen. Für Hans war diese Arbeit ein guter Zustupf und eine Beschäftigung während dem Winter. Die Schafe waren etwa von November bis anfangs Januar dort oben, bis das Heu aufgebraucht und die Strasse noch passierbar war. Hans kam einmal pro Woche ins Dorf, um Proviant und Lesestoff, sowie Tranksame zu besorgen. Um die Weihnachtszeit waren Schulferien und so nahm Hans seine Tochter mit. Auch sie war eine Leseratte und dort oben ungestört. Hans las viele Geistergeschichten. Am Schluss glaubte er diese sogar noch! Begleitet waren die beiden noch von dem Hund Migga und der Hüttenmaus Joggi. Diese kam jeden Tag und holte sich ihr Futter. Migga schaute interessiert zu, tat aber Joggi nichts. So waren auch an diesem Abend, bei Kerzenlicht und gemütlicher Wärme, alle vier friedlich beisammen. Hans und Tochter beim Lesen, Joggi am Fressen und Migga am Dösen. Dann, was war das? Jemand polterte an die Hüttentür. Auf die Frage, was das gewesen sei, wollte Hans nichts gehört haben! Zwei oder drei Mal wiederholte es sich. „Gepolter? Ich habe nichts gehört!“ Da wurde es der Tochter zu bunt und sie forderte Hans auf nachzusehen. Dieser las aber gerade die Geistergeschichte „Die Geister vom Scaläratobel“. „Sind das echt diese Geister, welche ich mit dem Lesen verärgere?“ Hans schlug das Buch zu und sagte zur Tochter: „Mich interessiert nicht, was da draussen los ist. Vermutlich ist es der Wind.“ Es war aber eine sternenklare Nacht und kein Lüftlein blies. „Wenn du so neugierig bist, geh doch selber nachschauen.“ Dazu hatte aber auch sie Angst und so entschlossen sich die beiden schlafen zu gehen. Geschlafen haben aber beide schlecht. Immer wieder war das Poltern in ihren Köpfen. Am anderen Morgen sahen sie, wer die Poltergeister gewesen waren. Hirsche hatten sich um das Restheu gestritten. Die Schafe waren heikel und frassen nicht alles. So streute es Hans vor die Stalltüre für die Nachttiere und diese Hirsche mit den Geweihen polterten an die Stallwand. „Natürlich habe ich gewusst, dass der Poltergeist streitende Hirsche waren. Ich wollte diese aber nicht stören“, kommentierte Hans am Morgen. Seine Tochter schaute ihn schief an und dachte „Wer´s glaubt bezahlt einen Taler!“

 

 

Oh mein Zahnweh

Die Familie Cahenzli in Trin hatte um 1950 herum einen Knecht. Dieser hiess Siggser oder so ähnlich. Ob er tatsächlich so hiess, weiss ich nicht. Dieser Knecht wäre heute ein Sozialfall. Damals konnte er aber als Knecht dienen und tat seine Arbeit nach Möglichkeit recht gut. Er war aber recht gutgläubig und man konnte Siggser allen Mist angeben. Er kam auch immer zu meinem Vater und liess sich die Haare schneiden. Eines Tages sagte Siggser zu meinem Vater, dass er furchtbare Zahnschmerzen habe. Mein Vater schaute ihm in den Mund; ein abgebranntes Negerdörfchen wäre der bessere Ausdruck! Da sah mein Vater einen Zahn, welcher ziemlich wackelte. Anfassen durfte mein Vater den Zahn aber nicht. „Geh doch zum Chirurg und lass ihn dir ziehen.“ Gesagt, getan; aber nur das Gehen. Kaum sass Siggser auf dem Stuhl, hatte der gute Mann keinen Mut und kein Zahnweh mehr. Also stand er sofort auf und ging schleunigst nach Hause. Aber kaum war er dort angekommen, waren die Zahnschmerzen schon wieder da. „So geht das nicht mehr weiter“, sagte mein Vater. „Jetzt kommst du zum Chirurg. Du setzst dich auf den Stuhl und ich halte dir den Kopf. So spürst du überhaupt nichts vom Ziehen.“ Mir flüstere mein Vater zu: „Komme auch mit und nimm eine Stecknadel mit. Wenn Siggser auf dem Stuhl sitzt, der Chirurg mit dem Ziehen anfängt, drücke ich ein Auge zu. Dann stichst du mit der Nadel Siggser in den Hintern.“

Diesmal gesagt getan. Als mein Vater mit dem Auge zwinkerte, stach ich zu. Der Zahn war auch schon draussen. So gut, so recht. Im Dorf erzählte Siggser: „Kunststück, dass ich solche Zahnschmerzen hatte, die Wurzel war bis in meinem Hintern! Dort hat das Ziehen am meisten wehgetan.“

Vermutlich habe ich zu fest zugestochen! Entschuldige Siggser!

 

 

Die Hexenstimme von Digg 

In Trin-Digg lebte um 1958/59 im Hause Vazer eine alte Frau. Wir Kinder nannten sie nur Osterhäsli. Diese Frau war sehr arm und musste mit allen Tricks zu ihrem Lebensunterhalt kommen. Sonst war sie aber eine gute Frau und tat niemandem etwas zu Leide.

Ich war an einem regnerischen Samstag zuhause und beschloss, am Abend nach Trin zu gehen um Kollegen zu treffen. Kurz nach Mitternacht machte ich mich auf den Heimweg nach Digg. Da es immer stärker regnete, ging ich soweit als möglich den Häusern nach. Da sah ich wie Osterhäsli zum Fenster hinaus schaute. Sie fragte mich: „Wie spät ist es?“ Wie es sich später herausstellte, hatte sie mich nicht gesehen und ein Selbstgespräch geführt. Ich schaute auf die Uhr und erwiderte: „Es ist jetzt dann gleich halb eins.“ Da schlug es auf der Kirchenuhr einmal. Aber statt danke, hörte ich einen Aufschrei und die Fenster wurden zugeschlagen. „Na dann halt nicht“, dachte ich und ging nach Hause. Dieses war gegenüber dem Haus der Vazer. Mein Vater hatte die Schreie gehört und empfing mich schon an der Stubentüre. Dort wollte er wissen, was los war? „Na warte nur den Morgen ab, du wirst dann schon hören, was Osterhäsli im Dorf erzählt.“ Dann gingen wir beide schlafen. Tatsächlich erzählte Osterhäsli allen, die es hören wollten, eine schauderhafte Geschichte, dass selbst mir die Haare zu Berg gestanden wären, hätte ich nicht das Original erlebt.

Sie erzählte: „Eine tiefe Stimme antwortete aus dem Hintergrund, nachdem ich nur gedacht habe, wie spät es sein könnte. Es schlägt halb eins und schon schlug es „Gong“. Diese Stimme kann nur dem Teufel oder einer Hexe gehören, denn um diese Zeit ist doch jeder anständige Mensch zuhause und schläft.“

So kam ich zu der Ehre ein Teufel oder eine Hexe zu sein.

 

 

Die vertauschten Ziegen

Einst lebte in Trin-Digg ein Mann namens Jacob. Dieser hatte drei Ziegen. Eine Strahlenziege (schwarz-weiss); eine Gemsfarbige (braun) und eine weisse Mottla. Jede Ziege hatte im Stall ihren Platz. Die Strahlenziege links, die Mottla in der Mitte und rechts die Gemsfarbige. Eines Abends sassen Jacob, mein Vater Hans, der Wirt und noch ein paar Gäste im Wirtshaus. Da fragte Hans: „Du Jacob, was für eine Stallordnung haben deine Ziegen?“ „Natürlich links die Schwarze, in der Mitte die Mottla und rechts die Gemsfarbige.“ „Bist du sicher? Ich behaupte die Mottla ist links, die Schwarze in der Mitte und die Gemsfarbige rechts.“ „Das kann doch nicht sein.“ „Na wenn du es nicht glaubst, geh doch nachschauen.“ Vom Wirtshaus zum Stall war ein steiler Weg, aber nur ein paar Minuten Gehzeit. So entschloss sich Jacob nachzuschauen. In der Zwischenzeit war aber ein Gast oder Spitzbube im Stall gewesen und hatte die Ziegen umgestellt. Nach einiger Zeit kam Jacob zurück, schüttelte den Kopf und sagte; „Kaum zu glauben, aber du Hans hast recht gehabt. Jetzt ist alles wieder in bester Ordnung.“ Es wurde eine Weile geplaudert. Da sagte Hans wieder: „Jacob, ob du es glaubst oder nicht, jetzt stehen die Ziegen schon wieder falsch. Die Mottla rechts, die Gemsfarbige in der Mitte und die Schwarze links.“ Natürlich war der Spitzbube unbemerkt oben im Stall gewesen und hatte die Ziegen wieder umgestellt. Nach einigem Hin und Her ging Jacob wieder nachschauen. Natürlich wussten alle in der Wirtschaft von dem Trick und alle Gäste wussten, dass Jacob an alles glaubte, nur nicht an das Logische. Es dauerte eine Ewigkeit bis Jacob wieder erschien. Alle machten sich Vorwürfe. „Jetzt sind wir zu weit gegangen“. Dann war Jacob da. Bleich wie ein Leintuch und am ganzen Leib zitternd. „Du Hans hast recht gehabt, aber hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Meine Ziegen wurden verhext. Die armen Dinger sind schon total konfus.“

Dabei hatte der Spitzbube jedes Mal Brot und eine Prise Salz den Ziegen gegeben und diese hatten gar nichts gegen diese Umstellung. Für so einen Leckerbissen lässt man gerne so etwas über sich ergehen. Jacob sass still vor seinem Zweier schüttelte immer wieder den Kopf und murmelte: „Striegn“ (Zauberei). Da war es Hans und den anderen Mitmachern nicht mehr wohl zumute, gesagt haben sie aber Jacob nichts. Die lustige Stimmung war aber vorbei und so gingen alle Gäste langsam nach Hause. Jacob ging als letzter und murmelte dauernd: „Striegn.“ Es brauchte eine lange Zeit bis Jacob über den Hexenstreich hinweg kam. Er ging immer wieder nachschauen, ob noch alles in Ordnung sei. Links die Schwarze, in der Mitte die Mottla und rechts die Gemsfarbige!

 

 

Die Schwabengängerei um 1880 herum 

Diese Geschichte erzählte mir mein Vater und es hat sich auch etwa so zugetragen. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Leute nicht gerade auf Rosen gebettet. Jede Familie hatte einen Haufen Kinder. Schule war nur in den Wintermonaten. So mussten viele Familien schauen, ihre Kinder in der Zwischenzeit irgendwo unterzubringen, sei es auch nur, um einen Esser weniger am Tisch zu haben. Im Frühjahr hatte es Personen, meistens waren es Frauen, welche die Kinder, die über den Sommer weg mussten oder wollten, sammelten. Die Reise ging zu Fuss an den Bodensee und dann mit dem Schiff hinüber. Im süddeutschen Raum war dann Endstation. Diese Reise dauerte mehrere Tage. Für die Unterkunft und die Verpflegung während der Reise war das Begleitpersonal verantwortlich. Meistens wurde in billigen Kneipen, Ställen oder wenn das Wetter es zuliess unter freiem Himmel geschlafen. Diese Kinder durften weder heikel noch ängstlich sein, sonst wären sie kaum mitgegangen. An Wäsche wurde von den Meisten nur das mitgenommen, was man am Leib trug. Aus Ems gingen damals etwa 20 bis 30 Kinder auf diese Reise. Der grösste Teil waren Knaben. In Deutschland angekommen, sah es fast so aus, wie auf einem Viehmarkt. Die Bauern kamen, suchten sich einen Jungen oder Mädchen aus und machten mit dem Begleitpersonal den Lohn und das Rückkehrdatum ab. Sie gaben ihre Adresse an und verschwanden mit den Kindern. Anfangs Oktober trafen die Kinder mit den Bauern zur abgemachten Zeit wieder auf dem Marktplatz ein. Das Begleitpersonal machte eine Kontrolle, ob alle Kinder da waren, fragten die Bauern, ob sie zufrieden gewesen seien und schauten, dass die Entlöhnung da war. Als Sommerlohn erhielten die Kinder einen kompletten Anzug mit Unterwäsche, Hemd und Schuhe und als Stolz von allen einen Hut mit Gemsbart. Im Rucksack hatten sie noch die Verpflegung für die Heimreise. Die ganz fleissigen erhielten manchmal noch ein paar Mark als Dreingabe. Die meisten Kinder hatten es recht bei ihren Bauersleuten. Arbeiten mussten die Kinder aber schon streng. Voller Stolz machten sich die Kinder auf die Heimreise. Diesmal waren sie nicht mehr so still und ängstlich wie auf der Hinreise. Im Ems erzählten sie voller Stolz von ihren Abenteuern und den Hut wollten sie selbst beim Schlafen aufhaben. Die daheimgebliebenen Kinder waren neidisch auf den Hut und wollten im anderen Jahr unbedingt auch nach Deutschland zur Arbeit. Viele sind mehrmals gegangen und hatten auch später noch ein enges Verhältnis zu den Schwabenbauern. Um die Jahrhundertwende (1900) hat diese Schwabengängerei aber aufgehört. Viele haben es bedauert; andere meinten, es sei für die Kinder unmenschlich gewesen. Mein Vater kannte noch solche Männer, welche als Schwabengänger tätig gewesen waren und diese schwärmten noch im Alter davon. Vor allen von dem Hut.

 

 

Der Friedhofgeist

In Trin wohnte die Familie von Adolf und Agnes. Ihr Haus grenzte an den Friedhof. Man konnte vom Gangfenster direkt auf den Gottesacker spazieren. An einer Vollmondnacht, so gegen Mitternacht, musste Agnes aufs WC. Agnes hörte auf dem Friedhof ein Geräusch und schaute zum Gangfenster hinaus. Da blieb ihr fast das Herz stehen. Was war denn das? Auf dem Friedhof war eine weisse Gestalt und fuchtelte in der Luft umher. Bestimmt eine arme Seele, welche für eine Schandtat büssen muss. Agnes rannte ins Schlafzimmer und rüttelte Adolf. „Steh auf! Auf dem Friedhof ist ein Geist.“

Es brauchte aber viel, bis Adolf wach war und begriff was Agnes ängstigte. „Ach was, Geist! Ich gehe nachschauen und schlage diesen Idioten spitalreif.“ Adolf ging ans Gangfenster und sah tatsächlich eine weisse Gestalt. Adolf nahm allen Mut zusammen, öffnete das Fenster und betrat den Friedhof. Da erkannte Adolf den Geist. Es war der Dorfmaler Walter, welcher die helle Nacht ausnützte und ein Grabkreuz anmalte. Walter hatte einen weissen Mantel an. Beim Malen tat Walter dementsprechende Bewegungen. „Spinnst du tatsächlich?“ Viele nannten Walter auch „Spinner“, weil er um diese Zeit arbeitete. „Meine Frau hat fast einen Herzschlag erlitten, als sie dich sah und für ein Gespenst hielt.“ „Oh, entschuldige Adolf, ich arbeite viel nachts und wollte den schönen Abend ausnützen. Ich bin aber bald fertig und dann habt ihr Ruhe vor dem Geist.“ „Das will ich auch hoffen, sonst müsste ich dir tatsächlich noch eine schmieren.“ Adolf ging wieder ins Haus zurück und berichtete Agnes, wer der Geist gewesen sei. Gut geschlafen haben aber beide nicht. Immer hatten sie den Geist vor Augen. Walter verliess den Friedhof und ging nach Hause. Angeblich habe er wie ein Murmeltier geschlafen.

 

  

Das Wundermittel „Schotte“ 

Es war an einem super schönen Septembertag Mitte der 50er Jahre. Ich hatte Ferien und machte eine Bergwanderung von Trin – Plonca dira – Lavadignas – Bargis – Trin. Auf dem Murec (Lavadignas) machte ich einen Halt. Da sah ich einen Mann, der ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter machte. „Wer macht den so ein ernstes Gesicht bei diesem herrlichen Tag?“ „Sie haben gut reden“, sprach mich der Mann im guten Baseldeutsch an. „Ich habe ein Verdauungsproblem und war schon lange nicht mehr auf dem WC. Alle Tabletten und Tees haben nichts gebracht. Momentan bin ich verzweifelt, da hilft auch das schöne Wetter nichts. Ich hoffe, dass die Bewegung etwas bewirkt.“

Da kam mir ein Bubenstreich in den Sinn. Den Ansporn dazu hatte mir mein Vater gegeben. Damals hatte es super gewirkt! Ich forderte den Basler auf mit mir zur nächsten Alphütte zu wandern. In Lavadignas wurde damals noch gekäst und gezigert. Also hatte man sicher noch saure Schotte. Diese brauchte man um die Molke nochmals zu brechen und den Ziger zu gewinnen. Wir trafen in kurzer Zeit in der Sennhütte ein. Ich kannte den Senn und brachte ihm mein Anliegen vor. „Wenn es nichts anderes ist, bitte bedient euch.“

Mein Basler Bergkamerad trank zwei grosse Tassen saure Schotte. Diese sei gar nicht so schlecht, bemerkte er, nur sehr sauer. Ich hielt mich da raus, denn ich kannte ja die Wirkung. Der Senn zwinkerte mir mit einem Auge zu und bemerkte: „Momosch, quei dat aunc in urezi“. Auf die Frage, was der Senn gesagt habe, bemerkte ich: „Er wünscht dir viel Erfolg.“

Nach einer kurzen Pause verliessen wir die Alphütte. Dem Senn gab der Basler noch einen Fünfliber. Der Senn bedankte sich und sagte halb spöttisch: „Bien viadi.“ Nach etwa einer halben Stunde hörte ich ein Rumpeln im Bauch des Baslers. „Komm wir müssen pressieren, ich glaube, es donnert in der Umgebung.“ „Ach was, das ist nur mein Bauch, aber dort tut sich etwas.“ Anfangs Wald nach Bargis warf der Basler den Stock und den Rucksack an den Strassenrand. Aha, jetzt wirkt´s! Der Basler sprang schleunigst hinter den nächsten Baum. Von dort hörte ich ein Geräusch, welchen allen, die schon mal Durchfall gehabt haben, bekannt sein dürfte. Ich lief etwas weiter machte dann halt und rief dem Basler zu: „Ich warte hier. Du musst nicht pressieren.“ „Das geht auch nicht“, bekam ich als Antwort. Nach etwa 10 Minuten erschien der Basler sichtlich erleichtert. „Das hätte ich nicht erwartet, dass so ein einfaches Mittel eine solche Wirkung hat! Bis nach Bargis mussten wir noch zwei Mal anhalten. Dann war der Darm vermutlich ganz geleert. Mein Bubenstreich hatte auch hier gewirkt! In Bargis tranken wir einen halben Liter Veltliner und verabschiedeten uns. Der Basler ging nach Flims und ich nach Trin. Gesehen habe ich meinen „Schottenfreund“ nicht mehr. Dem Senn habe ich im Herbst das Geschehene erzählt. Der Senn musste sich vor Lachen den Bauch halten und sagte: „Hör auf, sonst geht es mir gleich wie deinem Basler.“

 

 

Die Gewehrkontrolle

Während des zweiten Weltkrieges mussten alle militärpflichtigen Älpler das Gewehr und die Munition mit auf die Alp nehmen. Falls ein Flugzeug abstürzte und die Besatzung noch lebte, musste diese verhaftet werden! Um die Verhaftung durchführen zu können, brauchte es ein Gewehr. Nur so sei dies durchführbar. Hier muss sogar ein Pferd lachen! Ein Karabiner, 6 Schuss Munition gegen Maschinenpistolen! Gute Nacht Älpler! So musste auch Hans seinen Karabiner samt Munition auf die Alp Mora mitnehmen. Dort verstaute Hans beides unter der Pritsche. Im Laufe des Sommers kamen zwei Offiziere in Uniform bei Hans vorbei; damals zu Fuss, nicht per Heli. Die Offiziere waren verschwitzt und liefen auf dem Zahnfleisch. Sie waren auch bestens durchtrainiert. Man sah dies ihren Bäuchen an! Hans offerierte beiden Offizieren Kaffee, welchen diese dankend annahmen. Dann folgte ein Gespräch über Gott und die Welt. Doch dann kamen sie auf den Grund ihres Besuches. „Haben Sie das Gewehr mit der Munition hier? Wir müssen dies kontrollieren. Befehl vom Bund!“ Hans sagte: „Natürlich, beides liegt unter der Pritsche. Die Gewehrnummer ist übrigens 624879.“ „Ach, diese wollen wir nicht unbedingt wissen. Kontrolle muss eben sein. Übrigens, was hätten sie getan, wenn wir zwei Deutsche-Fliegeroffiziere gewesen wären?“ „Ha, was denn schon, zwei Offiziere mit Pistole und evtl. Maschinenpistole gegen einen ungeladenen, versteckten Karabiner. Kaffee hätte ich den beiden angeboten und mit ihnen geplaudert.“ Die zwei Offiziere schauten sich verdutzt an. „Naja, sie haben recht. Wäre wohl das Beste gewesen.“ Dann verabschiedeten sich die zwei und gingen weiter auf Gewehrkontrolle. Hans schmunzelte und sagte zu seiner Frau: Das Wetter ist schön, spazieren gehen ebenfalls. Am Abend sind beide müde und lassen die Soldaten in Ruhe. So habe ich auch etwas Nützliches zur Landesverteidigung getan.“

 

 

Der geheimnisvolle Scarnuz

Was machte man an den langen Winterabenden? Radio hatte man keines und Fernseher gab es noch nicht. Nun, man sass zusammen, plauderte, musizierte, klopfte einen Jass oder dachte sich irgend etwas Lustiges aus.

So auch Hans. Mit einem Scarnuz kann man ja viel machen. Den konnte man nicht nur als Verpackung verwenden, sondern auch aufblasen und beim Zusammenschlagen einen Knall erzeugen. Nun, Hans hatte eine ganz besondere Idee. Man musste die Augen schliessen und kräftig in den Scarnuz pusten. Meine Schwester und ein paar Schulkameradinnen machten da fleissig mit. Jede wollte den Scarnuz aufblasen und erhoffte sich ein Wunder. Was weiss ich? Nachdem sich alle am Spiel beteiligt hatten, durften sie die Augen öffnen. Aber oh Schreck. Alle hatten ein schwarzes Gesicht wie der Kaminfeger. Hans hatte in den Scarnuz Russ hinein getan. Beim kräftigen Blasen stieg dieser hoch und schwärzte so das Gesicht. Hans konnte sich über seinen Streich mächtig freuen, was man von den Schulmädchen nicht unbedingt erwarten konnte!

Ab zum Waschen war angesagt und dies mit kaltem Wasser. Warmes Wasser gab es nur beim Kochen und frisch anfeuern war wegen ein bisschen Russ nicht nötig!

 

 

Der Meisterjäger

In Trin Bavurca lebte um 1940 ein Mahler Namens Cadisch. Er war nebenbei noch ein leidenschaftlicher, aber schlechter Jäger. Wenn etwas getroffen wurde, waren die Tiere meistens unerlaubt! Dies wussten auch seine lieben Mitjäger. So heckten diese immer wieder Streiche aus. Prompt fiel Cadisch immer wieder darauf herein. Hans erzählte mir ein paar Episoden von Jäger Cadisch.

 

In Surcruns lag ein Kalb neben einem grossen Stein. Die Fliegen plagten das arme Tier sehr arg. Deshalb wehrte es diese Plagegeister auch ab. Die Ohren wurden dauern bewegt. Dies sah Cadisch, dachte aber es sei „ein Mungg“. Das Kalb sah Cadisch nicht, nur die oder besser gesagt nur ein Ohr. Genau gezielt, abgedrückt und das Kalb hatte ein zerfetztes Ohr. Das Kalb sprang auf und sprang umher. Cadisch sah seinen Irrtum ein und machte sich aus dem Staub. Hoffentlich hat es niemand gesehen!

Gämspfeffer ist nicht schlecht. Deshalb machte sich Cadisch auf die Gämsjagd. Nach langem Umherspiegeln sah er in der Tschanonca ein Prachtexemplar von einer Gämse. Nun galt es, nahe genug heranzupirschen und eine gute Schussposition auszusuchen. Nach dem Durchqueren der Geröllhalde mit einigem Stolpern und dementsprechendem Lärm war die Idealschussposition erreicht. Gut hinlegen, genau zielen und Schuss. Ob es „mäckeckä“ gemacht hat, ist nicht bekannt. Die Ziege war aber mit einem sauberen Schuss mausetot getroffen. Für den Spott musste sich Cadisch nicht sorgen. Die Rechnung für die Ziege folgte auf dem Fuss. Es war wie üblich, die beste im Stall gewesen. Gämspfeffer gab es leider auch keinen und auf Ziegenfleisch war Cadisch der Appetit vergangen.

Murmeltiere zu schiessen ist schwer. Diese müssen genau getroffen werden und sind nebenbei noch sehr scheu und aufmerksam. Ein Jäger hatte einen Mungg geschossen und diesen Hans fürs Übernachten in der Alphütte geschenkt. Der Mungg wurde abgehäutet, ausgenommen und gebraten. Dies ist eine Kunst. Man muss alles Fett und die Drüsen sorgfältig entfernen, das Fleisch zuerst kurz abkochen und das Wasser wegwerfen. Dann „erdelt“ das Fleisch nicht mehr so stark.

Da Fleisch auf der Alp Mangelware war, schmeckte der Mungg ausgezeichnet. Nach dem Essen wurde ein bisschen umhergespiegelt. Da sahen sie auf dem Murec einen Jäger. Nach genauem Hinschauen erkannten sie diesen. Es war Cadisch. Kaum hatten sie Cadisch gesehen und schon war die schlechten Gedanken dar. Schnell wurde das Munggfell genommen, Stroh hineingestopft und mit ein paar Stichen zugenäht.

Der Hirtenbub musste den Mungg in der Tschanonca auslegen. All dies klappte bestens. Kaum war dieser mit der Arbeit fertig, erschien Cadisch in der Alphütte. Er grüsste und roch das Munggenfleisch. So ein Mungg muss auch her. Cadisch nahm den Spiegel und suchte den Hang ab. Da sah er in der Tschanonca ein Prachtstück von einem Mungg. „Da, schaut mal, dies wäre was für mich! Bitte lasst mich diesen Mungg schiessen.“ Der andere Jäger war damit einverstanden. So pirschte sich Cadisch langsam an den Mungg heran. Dies dauerte etwa eine viertel Stunde. Es war auch nicht ohne Geräusche durchführbar. Etwa 50 Meter vor dem Mungg legte sich Cadisch in Stellung, d.h. zuerst ein paar Steine als Tarnung und als Auflagefläche für´s Gewehr aufschichten. Dann hiess es in Stellung gehen, zielen und schiessen. Daneben! Nun, was soll‘s. Der Mungg hatte angeblich nichts gemerkt und musste taub sein. Alles ging nochmals von vorne los. Nachladen, gut zielen, schiessen. Diesmal klappte es. Der Mungg kullerte den Hang hinunter. Voller Stolz und Freude eilte Cadisch zu seiner Jagdbeute. Als er daneben stand, bemerkte Cadisch den Schwindel. Wütend warf er das Fell den Hang hinunter und kehrte zur Alphütte zurück.

Dort wurde Cadisch gefragt, wo er den Mungg habe, oder ob er gefehlt habe. „Das könnt ihr mit mir nicht machen!“, schimpfte Cadisch, nahm den Stutzer und verschwand in Richtung Bargis.

Hans und der Jäger kehrten in die Hütte zurück, tranken einen Kaffeeschnaps und freuten sich über den Streich. Mindestens hatte Cadisch diesmal keine Ziege geschossen. Als Jäger sollte er wissen, dass man auf einen Mungg nicht zweimal schiessen kann!